Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков

Франк Илья Михайлович

Hermann Hesse

(1877–1962)

 

 

Im Nebel

(В тумане)

Seltsam (странно/необычно), im Nebel zu wandern (в тумане брести; der Nebel)!

Einsam ist jeder Busch und Stein (одинок каждый куст и камень = сами по себе/отдельно стоят каждый куст и камень; einsam – одинокий; der Busch; der Stein),

Kein Baum sieht den andern (ни одно дерево не видит другого; der Baum),

Jeder ist allein (каждый один/одинок; allein – один; в одиночестве).

Voll von Freunden war mir die Welt (полон друзей был мне = для меня мир; der Freund, die Freunde),

Als noch mein Leben licht war (когда еще моя жизнь была светла; das Leben);

Nun, da der Nebel fällt (/а/ теперь, когда выпадает туман; fallen – падать),

Ist keiner mehr sichtbar (никого больше не видно: «никто больше не видим»; die Sicht – видимость).

Wahrlich, keiner ist weise (воистину, не мудр тот: «никто не мудр»; wahrlich – действительно, поистине; в самом деле; wahr – истинный),

Der nicht das Dunkel kennt (кто не знает темноты = непрозрачности; dunkel – темный; смутный, неясный),

Das unentrinnbar (которая неизбежно/неминуемо; entrinnen – вытекать; ускользать, избегать; rinnen – течь, струиться) und leise (и тихо)

Von allem ihn trennt (от всего его отделяет; alles – всё).

Seltsam, im Nebel zu wandern!

Leben ist Einsamsein (жизнь есть одиночество/жить – значит быть одиноким; einsam sein – быть одиноким; das Einsamsein – одиночество: «бытие одиноким» /= die Einsamkeit/).

Kein Mensch kennt den andern (ни один человек/никто не знает другого),

Jeder ist allein.

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, Kein Baum sieht den andern, Jeder ist allein. Voll von Freunden war mir die Welt, Als noch mein Leben licht war; Nun, da der Nebel fällt, Ist keiner mehr sichtbar. Wahrlich, keiner ist weise, Der nicht das Dunkel kennt, Das unentrinnbar und leise Von allem ihn trennt. Seltsam, im Nebel zu wandern! Leben ist Einsamsein. Kein Mensch kennt den andern, Jeder ist allein.

 

Doch heimlich dürsten wir …

Anmutig (мило/прелестно; die Anmut – грация, прелесть), geistig (одухотворенно; der Geist – дух), arabeskenzart (словно нежные арабески; zart – нежно)

Scheint unser Leben sich wie das von Feen (наша жизнь кажется, подобно жизни фей)

In sanften Tänzen um das Nichts zu drehen (вращающейся в сладостных танцах вокруг Ничто; der Tanz, die Tänze; sanft – мягкий, нежный),

Dem wir geopfert Sein und Gegenwart (которому мы пожертвовали бытием и настоящим /временем/; das Sein – бытие; die Gegenwart – настоящее /время/; присутствие; opfern; das Opfer – жертва).

Schönheit der Träume (красота сновидений/мечтаний; der Traum), holde Spielerei (милая забава; die Spielerei),

So hingehaucht (cтоль навеянная/принесенная дуновением; hauchen – дыхнуть; дунуть), so reinlich abgestimmt (так чисто настроенная/гармонизированная; die Stimme – голос),

Tief unter deiner heitern Fläche glimmt (глубоко под твоей веселой/светлой поверхностью тлеет/теплится; flach – плоский; heiter – веселый, радостный; ясный, светлый; безоблачный)

Sehnsucht nach Nacht, nach Blut, nach Barbarei (/страстное/ желание ночи, крови, варварства; die Sehnsucht; das Blut).

Im Leeren dreht sich (в пустом/в пустоте вращается; das Leere), ohne Zwang und Not (без принуждения и нужды; der Zwang; die Not; zwingen – принуждать),

Frei unser Leben (свободно наша жизнь; das Leben), stets zum Spiel bereit (постоянно готовая к игре; das Spiel),

Doch heimlich dürsten wir nach Wirklichkeit (но тайно мы жаждем действительности; wiklich – действительный; wirken – действовать),

Nach Zeugung und Geburt (зачатия и рождения; die Geburt), nach Leid und Tod (страдания и смерти; das Leid; der Tod).

Doch heimlich dürsten wir …

Anmutig, geistig, arabeskenzart Scheint unser Leben sich wie das von Feen In sanften Tänzen um das Nichts zu drehen, Dem wir geopfert Sein und Gegenwart. Schönheit der Träume, holde Spielerei, So hingehaucht, so reinlich abgestimmt, Tief unter deiner heitern Fläche glimmt Sehnsucht nach Nacht, nach Blut, nach Barbarei. Im Leeren dreht sich, ohne Zwang und Not, Frei unser Leben, stets zum Spiel bereit, Doch heimlich dürsten wir nach Wirklichkeit, Nach Zeugung und Geburt, nach Leid und Tod.