(глава первая)
Dienstboten unter sich und untereinander (прислуга между собой и друг с другом)
7. »Machen Sie nicht so viel Krach (не орите так сильно; der Krach — треск, грохот, шум; Krach machen — галдеть, шуметь, скандалить)!« sagte Frau Kunkel, die Hausdame (экономка). »Sie sollen kein Konzert geben, sondern den Tisch decken (Вы должны не концерты устраивать, а на стол накрывать; das Konzért; der Tisch).«
Isolde, das neue Dienstmädchen, lächelte fein (Изольда, новая служанка, тонко улыбнулась).
Frau Kunkels Taftkleid knisterte (тафтяное платье фрау Кункель зашуршало; das Taftkleid). Sie schritt die Front ab (она обходила фронт; abschreiten). Sie schob einen Teller zurecht und zupfte an einem Löffel (она чуть сдвинула тарелку и поправила ложку; schieben; zupfen — дергать, теребить; der Teller; derLöffel).
»Gestern gab es Nudeln mit Rindfleisch (вчера была говядина с лапшой; die Nudel; das Rindfleisch; das Rind — корова, бык)«, bemerkte Isolde melancholisch (меланхолично заметила Изольда). »Heute weiße Bohnen mit Würstchen (сегодня белая фасоль с сосисками; die Bohne; das Würstchen). Ein Millionär sollte eigentlich einen eleganteren Appetit haben (миллионер должен бы, собственно говоря, обладать более элегантным вкусом; der Appetít — аппетит).«
»Der Herr Geheimrat isst, was ihm schmeckt (господин тайный советник ест то, что ему нравится; der Geheimrat; essen)«, sagte Frau Kunkel nach reiflicher Überlegung (по зрелом размышлении; die Überlegung; überlegen — размышлять, обдумывать).
Das neue Dienstmädchen verteilte die Mundtücher, kniff ein Auge zu, das getroffene Arrangement zu überprüfen, und wollte sich entfernen (новая служанка разложила салфетки, прищурила один глаз, чтобы проверить сделанную композицию, и собиралась направиться к выходу; das Mundtuch; zukneifen).
»Einen Augenblick noch (еще минутку; der Augenblick — миг, момент)!« meinte Frau Kunkel. »Mein Vater, Gott hab ihn selig, pflegte zu sagen (мой /покойный/ отец, царство ему небесное, обычно говорил; der Vater; der Gott; selig — блаженный, благословенный; pflegen — иметьобыкновение, иметьпривычку): ‚Auch wer morgens dreißig Schweine kauft, kann mittags nur ein Kotelett essen (даже тот, кто утром тридцать свиней купит, сможет за обедом съесть только одну котлету; das Schwein; das Kotelétt).’ Merken Sie sich das für Ihren ferneren Lebensweg (запомните это себе на будущее: «для дальнейшего жизненного пути»; der Lebensweg; das Leben — жизнь; der Weg — дорога, путь)!Ich glaube kaum, dass Sie sehr lange bei uns bleiben werden (я не думаю, что вы у нас надолго задержитесь).«
»Wenn zwei Personen dasselbe denken, darf man sich etwas wünschen (когда две персоны думают одно и то же, можно загадать желание; die Persón; wünschen — желать, пожелать)«, sagte Isolde verträumt (мечтательно;der Traum — мечта, иллюзия).
»Ich bin keine Person (я Вам не персона)!« rief die Hausdame (воскликнула экономка). Das Taftkleid zitterte (тафтяное платье задрожало).
Dann knallte die Tür (затем хлопнула дверь).
Frau Kunkel zuckte zusammen und war allein (Фрау Кункель вздрогнула, она была одна). — Was mochte sich Isolde gewünscht haben (и что могла загадать Изольда)? Es war nicht auszudenken (это было невозможно представить)!
7. »Machen Sie nicht so viel Krach!« sagte Frau Kunkel, die Hausdame. »Sie sollen kein Konzert geben, sondern den Tisch decken.«
Isolde, das neue Dienstmädchen, lächelte fein.
Frau Kunkels Taftkleid knisterte. Sie schritt die Front ab. Sie schob einen Teller zurecht und zupfte an einem Löffel.
»Gestern gab es Nudeln mit Rindfleisch«, bemerkte Isolde melancholisch. »Heute weiße Bohnen mit Würstchen. Ein Millionär sollte eigentlich einen eleganteren Appetit haben.«
»Der Herr Geheimrat isst, was ihm schmeckt«, sagte Frau Kunkel nach reiflicher Überlegung.
Das neue Dienstmädchen verteilte die Mundtücher, kniff ein Auge zu, das getroffene Arrangement zu überprüfen, und wollte sich entfernen.
»Einen Augenblick noch!« meinte Frau Kunkel. »Mein Vater, Gott hab ihn selig, pflegte zu sagen: ‚Auch wer morgens dreißig Schweine kauft, kann mittags nur ein Kotelett essen.’ Merken Sie sich das für Ihren ferneren Lebensweg! Ich glaube kaum, dass Sie sehr lange bei uns bleiben werden.«
»Wenn zwei Personen dasselbe denken, darf man sich etwas wünschen«, sagte Isolde verträumt.
»Ich bin keine Person!« rief die Hausdame. Das Taftkleid zitterte.
Dann knallte die Tür.
Frau Kunkel zuckte zusammen und war allein. — Was mochte sich Isolde gewünscht haben? Es war nicht auszudenken!
8. Das Gebäude, von dessen Speisezimmer soeben die Rede war, liegt an jener alten, ehrwürdigen Allee, die von Halensee nach Hundekehle führt (дом, о столовой которого шла речь, находится на старой почтенной аллее, протянувшейся от Халензе до Хундекеле; die Allée; die Ehre — честь, почет; würdig — достойный, уважаемый). Jedem, der die Straße auch nur einigermaßen kennt, wird die Villa aufgefallen sein (эта вилла обратит на себя внимание каждого, кто хоть немного знаком с этой улицей). Nicht, weil sie noch größer wäre, noch feuervergoldeter und schwungvoller als die anderen (не потому, что она больше, позолоченнее и шикарнее, чем другие; das Feuer — огонь, пламя; vergoldet — золоченый, позолоченный; der Schwung — полет, размах).
Sie fällt dadurch auf, dass man sie überhaupt nicht sieht (она обращает на себя внимание тем, что ее /с улицы/ вообще не видно).
Man blickt durch das zweihundert Meter lange Schmiedegitter in einen verschneiten Wald, der jegliche Aussage verweigert (смотришь сквозь двухсотметровую кованую ограду на заснеженный лес, который скрывает содержимое = и кроме него ничего не видишь; dasSchmiedegitter; schmieden— ковать; dieAussage— выражение, содержание, объяснение; Aussageverweigern— отказываться от дачи показаний). Wenn man vor dem von ergrauten Steinsäulen flankierten Tore steht, sieht man den breiten Fahrweg (а если стоишь перед воротами с серыми каменными столбами, то видишь широкую подъездную аллею; dieSteinsäule; derStein— камень; ergrauen — делаться серым, сереть; flankieren — стоять по бокам; dasTor) und dort, wo er nach rechts abbiegt, ein schmuckloses freundliches Gebäude: das Gesindehaus (и там, где она сворачивает направо, простое уютное здание: дом для прислуги; schmucklos — простой, без украшений; derSchmuck— украшение, убранство; dasGesinde— прислуга, дворня). Hier wohnen die Dienstmädchen, die Köchin, der Chauffeur und die Gärtnersleute (здесь живут служанки, кухарка, шофер и садовник с семьей; derGärtner). Die Villa selber, die toten Tennisplätze, der erfrorene Teich, die wohltemperierten Treibhäuser, die unterm Schnee schlafenden Gärten und Wiesen bleiben unsichtbar (cама вилла, пустые теннисные корты, замерзший пруд, теплицы, спящие под снегом сады и лужайки остаются невидимыми; derTennisplatz; erfrieren; dasTreibhaus; wohltemperiert— с приятной температурой; derSchnee; derGarten; dieWiese).
An der einen grauen Säule, rechts vom Torgitter, entdeckt man ein kleines Namensschild (на одном сером столбе, /расположенном/ справа от решетки ворот, можно обнаружить небольшую табличку с фамилией; dasNamensschild; dasTorgitter). Man tritt näher und liest (подходишь ближе и читаешь; treten; lesen): Tobler (Тоблер).
Tobler? Das ist bestimmt der Millionär Tobler (это, наверняка, миллионер Тоблер). Der Geheimrat Tobler (тайный советник Тоблер). Der Mann, dem Banken, Warenhäuser und Fabriken gehören (человек, которому принадлежат банки, универмаги и заводы; die Bank; das Warenhaus; die Fabrík). Und Bergwerke in Schlesien, Hochöfen an der Ruhr und Schiff-Fahrtslinien zwischen den Kontinenten (и шахты в Силезии, домны в Руре и пароходные линии между континентами; das Bergwerk; der Hochofen; die Schiff-Fahrtslinie; die Schiff-Fahrt — судоходство, пароходство; der Kontinént).
Die Epoche der Wirtschaftskonzerne ist vorbei (эпоха промышленных концернов миновала; der Wirtschaftskonzérn; die Wirtschaft — хозяйство, экономика). Der Toblerkonzern lebt noch (концерн Тоблера еще живет). Tobler hat sich, seit er vor fünfzehn Jahren den Herrn Onkel beerbte, um nichts gekümmert (получив пятнадцать лет назад наследство от своего дяди, Тоблер ни о чем не заботился; j-n beerben — получать наследство от кого-либо; das Erbe — наследство; der Onkel). Vielleicht liegt es daran (может быть, в этом все дело). — Konzerne gleichen Lawinen (концерны похожи на лавины; die Lawíne). Sie werden größer und größer (они становятся все больше и больше): Soll man ihnen dabei helfen (надо ли им при этом помогать)? Sie enden im Tal (и заканчиваются /обвалом/ в долине; dasTal): Kann man's verhindern (можно ли это предотвратить)?
Tobler besitzt viele Millionen (Тоблер обладает несколькими миллионами). Aber er ist kein Millionär (но он не миллионер).
8. Das Gebäude, von dessen Speisezimmer soeben die Rede war, liegt an jener alten, ehrwürdigen Allee, die von Halensee nach Hundekehle führt. Jedem, der die Straße auch nur einigermaßen kennt, wird die Villa aufgefallen sein. Nicht, weil sie noch größer wäre, noch feuervergoldeter und schwungvoller als die anderen.
Sie fällt dadurch auf, dass man sie überhaupt nicht sieht.
Man blickt durch das zweihundert Meter lange Schmiedegitter in einen verschneiten Wald, der jegliche Aussage verweigert. Wenn man vor dem von ergrauten Steinsäulen flankierten Tore steht, sieht man den breiten Fahrweg und dort, wo er nach rechts abbiegt, ein schmuckloses freundliches Gebäude: das Gesindehaus. Hier wohnen die Dienstmädchen, die Köchin, der Chauffeur und die Gärtnersleute. Die Villa selber, die toten Tennisplätze, der erfrorene Teich, die wohltemperierten Treibhäuser, die unterm Schnee schlafenden Gärten und Wiesen bleiben unsichtbar.
An der einen grauen Säule, rechts vom Torgitter, entdeckt man ein kleines Namensschild. Man tritt näher und liest: Tobler.
Tobler? Das ist bestimmt der Millionär Tobler. Der Geheimrat Tobler. Der Mann, dem Banken, Warenhäuser und Fabriken gehören. Und Bergwerke in Schlesien, Hochöfen an der Ruhr und Schiff-Fahrtslinien zwischen den Kontinenten.
Die Epoche der Wirtschaftskonzerne ist vorbei. Der Toblerkonzern lebt noch. Tobler hat sich, seit er vor fünfzehn Jahren den Herrn Onkel beerbte, um nichts gekümmert. Vielleicht liegt es daran. — Konzerne gleichen Lawinen. Sie werden größer und größer: Soll man ihnen dabei helfen? Sie enden im Tal: Kann man's verhindern?
Tobler besitzt viele Millionen. Aber er ist kein Millionär.
9. Frau Kunkel studierte die Morgenzeitung (фрау Кункель изучала утреннюю газету; der Morgen — утро).
Johann, der Diener, trat ins Speisezimmer (в столовую вошел камердинер Иоганн; treten). »Tun Sie nicht so, als ob Sie lesen könnten (не притворяйтесь, будто Вы умеете читать)!« sagte er unwillig (сказал он сердито). »Es glaubt Ihnen ja doch kein Mensch (все равно Вам никто не поверит: «все равно Вам не поверит ни один человек»).«
Sie schoss einen vergifteten Blick ab (она бросила на него ядовитый взгляд; abschießen — выстрелить; das Gift — яд, отрава; der Blick). Dann wies sie auf die Zeitung (потом она показала на газету; weisen). »Heute stehen die Preisträger drin (сегодня сообщают о призерах; der Preisträger; der Preis — приз)! Den ersten Preis hat ein Doktor aus Charlottenburg gekriegt, und den zweiten ein gewisser Herr Schulze (первый приз получил доктор наук из Шарлоттенбурга, а второй — некий господин Шульце; der Doktor). Für so'n paar kurze Sätze werden nun die beiden Männer auf vierzehn Tage in die Alpen geschickt (за несколько таких коротких предложений обоих мужчин посылают на четырнадцать дней в Альпы; der Satz)!«
»Eine viel zu geringe Strafe (cлишком мягкое наказание; die Strafe)«, erwiderte Johann (возразил Иоганн). »Sie gehörten nach Sibirien (их надо бы отправить в Сибирь; gehören — принадлежать, относиться). Um was handelt sich's übrigens (о чем, собственно, идет речь)?«
»Um das Preisausschreiben der Putzblank-Werke (о конкурсе, /объявленном/ заводами «Путцбланк»).«
»Ach so«, sagte Johann, nahm die Zeitung und las das halbseitige Inserat (сказал Иоганн, взял газету и прочитал объявление в полстраницы; nehmen; lesen; dieSeite— страница; dasInserát— объявление в газете). »Dieser Schulze! Er hat keine Adresse (у него нет адреса; die Adresse). Er wohnt postlagernd (проживает «до востребования»)!«
»Man kann postlagernd wohnen (разве можно проживать «до востребования»)?« fragte Frau Kunkel. »Ja, geht denn das (неужели такое возможно)?«
»Nein«, erwiderte der Diener (ответил камердинер). »Warum haben Sie sich eigentlich nicht an dem Preisausschreiben beteiligt (а почему, собственно, Вы не приняли участие в конкурсе)? Sie hätten bestimmt einen Preis gekriegt (Вы наверняка получили бы какой-нибудь приз).«
»Ist das Ihr Ernst (Вы это серьезно; der Ernst — серьезность, важность)?«
»Man hätte Sie auf zwei Wochen in die Alpen geschickt (Вас послали бы на две недели в Альпы). Vielleicht hätten Sie sich einen Fuß verstaucht und wären noch länger weggeblieben (а вы, быть может, растянули ногу и остались бы там подольше; der Fuß; wegbleiben — отсутствовать).« Er schloss genießerisch die Augen (он с наслаждением закрыл глаза; schließen; genießen — наслаждаться).
»Sie sind ein widerlicher Mensch (Вы противный человек)«, meinte sie. »Ihretwegen bräche ich mir nicht einmal das Genick (ради Вас я даже шею себе не сломаю; brechen).«
Johann fragte: »Wie macht sich das neue Dienstmädchen (как новая служанка)?«
Frau Kunkel erhob sich (фрау Кункель поднялась; sich erheben). »Sie wird bei uns nicht alt werden (она у нас не состарится: «не станет старой»). Warum heißt die Person eigentlich Isolde (почему, собственно, эту персону зовут Изольда)?«
»Die Mutter war eine glühende Verehrerin von Richard Wagner (ее мать была страстной поклонницей Рихарда Вагнера; die Verehrerin; glühen — накалять(ся), раскалять(ся); verehren — почитать)«, berichtete Johann (сообщил Иоганн).
»Was?« rief die Hausdame (воскликнула экономка; rufen). »Unehelich ist diese Isolde auch noch (эта Изольда к тому же незаконнорожденная)?«
»Keine Spur (ничего подобного; dieSpur— след, отпечаток). Die Mutter war verheiratet (мать была замужем).«
»Mit Richard Wagner (за Рихардом Вагнером)?«
»Aber nein (да нет же).«
»Warum wollte er denn, dass das Kind Isolde heißen sollte (почему же он тогда захотел, чтобы ребенка звали Изольдой)? Was ging ihn das an (какое ему было дело; j-n angehen)?«
»Richard Wagner hatte doch keine Ahnung von der Geschichte (Рихард Вагнер и понятия не имел об этой истории; die Ahnung; die Geschichte). Fräulein Isoldes Mutter wollte es (мать Изольды так захотела).«
»Und der Vater wusste davon (и отец знал об этом; wissen)?«
»Selbstverständlich (разумеется). Er liebte Wagner auch (он тоже любил Вагнера).«
Frau Kunkel ballte die gepolsterten Hände (фрау Кункель сжала пухлые ручки; die Hand). »Ich lasse mir allerlei gefallen (я многое могу стерпеть)«, sagte sie dumpf (сказала она глухо). »Aber das geht zu weit (ноэто уж слишком)!«
9. Frau Kunkel studierte die Morgenzeitung.
Johann, der Diener, trat ins Speisezimmer. »Tun Sie nicht so, als ob Sie lesen könnten!« sagte er unwillig. »Es glaubt Ihnen ja doch kein Mensch.«
Sie schoss einen vergifteten Blick ab. Dann wies sie auf die Zeitung. »Heute stehen die Preisträger drin! Den ersten Preis hat ein Doktor aus Charlottenburg gekriegt, und den zweiten ein gewisser Herr Schulze. Für so'n paar kurze Sätze werden nun die beiden Männer auf vierzehn Tage in die Alpen geschickt!«
»Eine viel zu geringe Strafe«, erwiderte Johann. »Sie gehörten nach Sibirien. Um was handelt sich's übrigens?«
»Um das Preisausschreiben der Putzblank-Werke.«
»Ach so«, sagte Johann, nahm die Zeitung und las das halbseitige Inserat. »Dieser Schulze! Er hat keine Adresse. Er wohnt postlagernd!«
»Man kann postlagernd wohnen?« fragte Frau Kunkel. »Ja, geht denn das?«
»Nein«, erwiderte der Diener. »Warum haben Sie sich eigentlich nicht an dem Preisausschreiben beteiligt? Sie hätten bestimmt einen Preis gekriegt.«
»Ist das Ihr Ernst?«
»Man hätte Sie auf zwei Wochen in die Alpen geschickt. Vielleicht hätten Sie sich einen Fuß verstaucht und wären noch länger weggeblieben.« Er schloss genießerisch die Augen.
»Sie sind ein widerlicher Mensch«, meinte sie. »Ihretwegen bräche ich mir nicht einmal das Genick.«
Johann fragte: »Wie macht sich das neue Dienstmädchen ?«
Frau Kunkel erhob sich. »Sie wird bei uns nicht alt werden. Warum heißt die Person eigentlich Isolde?«
»Die Mutter war eine glühende Verehrerin von Richard Wagner«, berichtete Johann.
»Was?« rief die Hausdame. »Unehelich ist diese Isolde auch noch?«
»Keine Spur. Die Mutter war verheiratet.«
»Mit Richard Wagner?«
»Aber nein.«
»Warum wollte er denn, dass das Kind Isolde heißen sollte? Was ging ihn das an?«
»Richard Wagner hatte doch keine Ahnung von der Geschichte. Fräulein Isoldes Mutter wollte es.«
»Und der Vater wusste davon?«
»Selbstverständlich. Er liebte Wagner auch.«
Frau Kunkel ballte die gepolsterten Hände. »Ich lasse mir allerlei gefallen«, sagte sie dumpf. »Aber das geht zu weit!«