Das Blümchen Kornblume wuchs im Feld. Alle, die vorbeikamen, bewunderten ihre Bläue und schönes Blümchen. Manche pflücken sie ab, um in den Händen zu halten und anzuriechen. Die Feldblumen duften besonders, unaufdringlich, dünn. Sie wuchs schlank und schön auf. Sie wurde von allen Seiten von den Kamillen umgeben.
Die Kamillen wachsen überall. Eine schöne, offene, ruhige Blume. Wie die Sonne mit weißen Blumenblättern. Die Passanten pflücken auch diese zärtliche Blume ab, um zu ihrem Glück wahrzusagen. Und die Kamille will Glück und schmiegt sich zur Kornblume heran. Viele davon pflanzten sich neben der Kornblume. Und die Kornblume wurde von ihrer Nähe müde und sie will so sehr von ihnen wegzulaufen. Aber wie? Sie steht doch auf einem Bein. Man muss einige Zeit lang dulden. Und die Kamillen schmeicheln sich nur so zu ihr, immer näher und näher. Einige davon welken schon, senken ihre prunkvollen weißen Blumenblätter. Und der Kornblume ist von ihrer Nähe ganz unangenehm. Sie warf ihre wunderschönen kornblumenblauen Blüten ab. Und sie blieb auf einem Bein stehen. Hoch. Und an dem Platz, wo ihr charmantes Blümchen war, bildete sich das Saatgut heraus.
Der Wind hörte ihr Murren bezüglich der Kamillen, dass sie von ihnen, von ihrem Ergötzen müde wurde. Und hat das Saatgut der Kornblume meilenlang von diesem Feld der Kamillen verweht.
Da kam Mai. Die Blumen blühten wieder, und die Kornblume verblaute auf dem neuen Feld. Es waren wenige Kamillen und weit von ihr, worauf sie sich sehr freute. Aber nach einiger Zeit hat sie auf ihrem Bein eine zähe Krause entdeckt. «Ach Gott, was ist das?» – wunderte sich die Kornblume.
Und mit jedem Tag hob sich diese zähe Krause durch sein Bein immer höher und höher. Und sie sah sanft-fliederfarbige Blümchen auf dieser Krause. Sie beklebten die Schönheit so kräftig, dass sie sich an gute und zarte Kamillen, die sie so ehrfurchtsvoll und unaufdringlich sie liebten, erinnerte. Sie erinnerte sich an sie und sehnte sich. «Warum ärgerten sie mich?» – denkt die Kornblume, – «zarte, schöne, aber sehr offen. Man kann doch so einfach nicht sein! Und jetzt, was soll ich tun?
Diese Birke-Winde lässt mich überhaupt nicht atmen! Irgendwelcher Alptraum. Ich bitte den Wind, damit er mein Saatgut zu den Kamillen hinüberträgt, dort ist es doch ruhiger». «Kornblume, Kornblume, unsere Lieblingsblume» – singen die Kamillen und warten auf sie.