Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков

Франк Илья Михайлович

Friedrich Hebbel

(1813–1863)

 

 

Ich und du

Wir träumten voneinander (мы видели сны друг о друге = мы снились друг другу)

Und sind davon erwacht (и от этого /сна/ пробудились),

Wir leben (мы живем), um uns zu lieben (чтобы любить друг друга: «нас»),

Und sinken zurück in die Nacht (и погружаемся обратно в ночь).

Du tratst aus meinem Traume (ты выступила/вышла /наружу/ из моего сна/сновидения; der Traum),

Aus deinem trat ich hervor (а я вышел наружу из твоего; hervortreten),

Wir sterben (мы умрем), wenn sich eines (если/когда одно)

Im andern ganz verlor (в другом полностью потеряется = растворится, исчезнет; sich verlieren – теряться).

Auf einer Lilie zittern (на одной лилии дрожат)

Zwei Tropfen (две капли; der Tropfen), rein und rund (чистые = прозрачные и круглые),

Zerfließen in eins (растекаются в одно = сливаются) und rollen (и катятся)

Hinab in des Kelches Grund (вниз в глубину чашечки; der Kelch – чаша, кубок, /бот./ чашечка; hinab – вниз: «туда-вниз»).

Ich und du

Wir träumten voneinander Und sind davon erwacht, Wir leben, um uns zu lieben, Und sinken zurück in die Nacht. Du tratst aus meinem Traume, Aus deinem trat ich hervor, Wir sterben, wenn sich eines Im andern ganz verlor. Auf einer Lilie zittern Zwei Tropfen, rein und rund, Zerfließen in eins und rollen Hinab in des Kelches Grund.

 

Von dunkelnden Wogen

Von dunkelnden Wogen (темнеющими волнами; dunkel – темный; dunkeln – темнеть; die Woge – высокая, сильная волна)

Hinunter gezogen (вниз /по течению/ увлекаемые),

Zwei schimmernde Schwäne (два светящихся/мерцающих лебедя; der Schwan), die gleiten daher (/они/ скользят /дальше/; daher – сюда):

Die Winde, sie schwellen (порывы ветра: «ветры» вздымают/усиливают; der Wind; schwellen – пухнуть, раздуваться; раздувать паруса /о ветре/)

Allmählich die Wellen (постепенно волны; die Welle),

Die Nebel (туманы; der Nebel), sie senken sich finster und schwer (/они/ опускаются мрачно и тяжело = мрачные и тяжелые).

Die Schwäne sie meiden (лебеди сторонятся/избегают)

Einander und leiden (друг друга и страдают),

Nun tun sie es nicht mehr (но вот они больше этого не делают): sie können die Glut (они /не/ могут жар = страсть; glühen – раскаляться, пламенеть)

Nicht länger verschließen (долее скрывать; verschließen – запирать /на замок/),

Sie wollen genießen (они хотят наслаждаться = ищут утехи),

Verhüllt von den Nebeln (окутанные туманами; die Hülle – оболочка), gewiegt von der Flut (качаемые потоком).

Sie schmeicheln (они ластятся/заигрывают; schmeicheln – льстить, ластиться), sie kosen (ласкаются; kosen – ласкать, ласкаться),

Sie trotzen dem Tosen (они бросают вызов бушующей воде: «бушеванию»; trotzen – упрямствовать, упорствовать; tosen – бушевать)

Der Wellen (/бушеванию/ волн = бушующим волнам), die Zweie in Eins verschränkt (двое, сплетенные/сбитые в одно; verschränken – скрещивать /напр. руки – die Arme/; die Schranke – барьер, преграда):

Wie die sich auch bäumen (как бы они /волны/ ни вставали на дыбы),

Sie glühen und träumen (они пылают и грезят),

In Liebe und Wonne zum Sterben versenkt (в любовь и блаженство до смерти, смертельно погруженные; senken – опускать; sterben – умирать).

Nach innigem Gatten (после заветного/душевного слияния; sich gatten – соединяться, сочетаться)

Ein süßes Ermatten (сладостная истома, утомление; matt – вялый, утомленный; матовый, тусклый).

Da trennt sie die Woge (и вот разделяет/разлучает их /высокая/ волна), bevor sie’s gedacht (прежде чем они успевают опомниться: «подумают»; denken).

Lasst ruhn das Gefieder (дайте покоиться оперению = нет смысла махать крыльями; die Feder – перо)!

Ihr seht euch nicht wieder (вы больше не увидитесь/не увидите друг друга),

Der Tag ist vorüber (день прошел: «день есть мимо»), es dämmert die Nacht (смеркается = наступает ночь).

Von dunkelnden Wogen

Von dunkelnden Wogen Hinunter gezogen, Zwei schimmernde Schwäne, die gleiten daher: Die Winde, sie schwellen Allmählich die Wellen, Die Nebel, sie senken sich finster und schwer. Die Schwäne sie meiden Einander und leiden, Nun tun sie es nicht mehr: sie können die Glut Nicht länger verschließen, Sie wollen genießen, Verhüllt von den Nebeln, gewiegt von der Flut. Sie schmeicheln, sie kosen, Sie trotzen dem Tosen Der Wellen, die Zweie in Eins verschränkt: Wie die sich auch bäumen, Sie glühen und träumen, In Liebe und Wonne zum Sterben versenkt. Nach innigem Gatten Ein süßes Ermatten. Da trennt sie die Woge, bevor sie’s gedacht. Lasst ruhn das Gefieder! Ihr seht euch nicht wieder, Der Tag ist vorüber, es dämmert die Nacht.

 

Herbstbild

(Осенняя картина)

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah (это /такой/ осенний день, какого я /еще/ не видел; sehen)!

Die Luft ist still, als atmete man kaum (воздух тих = недвижен, словно не дышишь/едва дышишь; kaum – едва; почти не),

und dennoch fallen raschelnd, fern und nah (и все же падают, шурша, далеко и близко = вблизи и вдали; dennoch – однако; все же; rascheln – шелестеть, шуршать),

die schönsten Früchte ab von jedem Baum (прекраснейшие плоды с каждого дерева; abfallen – отпадать, падать вниз; die Frucht; der Baum).

O stört sie nicht, die Feier der Natur (о не нарушайте его, /это/ празднество природы)!

Dies ist die Lese, die sie selber hält (это сбор урожая, который она делает: «держит» сама; die Lese – сбор урожая /винограда, ягод/; lesen – собирать /плоды, колоски и т. п./);

denn heute löst sich von den Zweigen nur (потому что сегодня от ветвей отделяется только /то/; der Zweig, die Zweige),

was vor dem milden Strahl der Sonne fällt (что падает пред мягким лучом солнца = под воздействием мягкого луча солнца; der Strahl; mild – мягкий, приятный, нежный).

Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!     Die Luft ist still, als atmete man kaum, und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,     die schönsten Früchte ab von jedem Baum. O stört sie nicht, die Feier der Natur!     Dies ist die Lese, die sie selber hält; denn heute löst sich von den Zweigen nur,     was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.